Meine persönliche Sichtweise
Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit.
Hermann Hesse
Seit 2014 fahre ich immer wieder an einem unbewohnten Bauernhaus vorbei und frage mich was sich wohl hinter diesen alten Mauern verbirgt. Welche Menschen lebten dort und welche Spuren haben sie hinterlassen.
Eines Tages war es dann so weit, ich machte mich auf die Suche nach dem Besitzer, fand ihn und erhielt die Erlaubnis, das Gehöft zu erforschen und zu fotografieren.
Die Schlüssel gingen verloren und so musste ich über das Fenster ins Innere des Gebäudes vordringen. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe machte ich mich in den dunklen Räumen auf Entdeckungsreise.
Bei der Serie habe ich mich ganz bewusst für das zeitlose Schwarz-Weiß entschieden.
Träume
Ich habe das Bild von Franz Hanfstaengl in dem alten Bauernhof gefunden und ich frage mich, ob es der Traum des hart arbeitenden Bauern war, der sich vorstellte eine junge Frau im Gras liegend zu finden, die einfach ihr Leben genießt. Oder war es der Traum der Bäuerin, die gerne den Platz der jungen Frau eingenommen hätte, anstelle ihrer schweren täglichen Arbeit. Ich weiß es nicht und ich kann es auch nicht in Erfahrung bringen, da beide bereits seit Jahrzehnten tot sind.
Impressionen
In manchen Räumen sind die Gegenstände so hinterlassen als ob die Bewohner nur kurz außer Haus gegangen sind. Jedoch nagte der Zahn der Zeit an dem seit Jahrzehnten leerstehenden Gebäude und der Verfall ist deutlich zu erkennen. Der Putz kommt an manchen Stellen von Decken und Wänden und die morschen Holzböden müssen mit Vorsicht betreten werden. Nach einem Rundgang zur Erkundung nahm ich die Kamera zur Hand und hielt meine Eindrücke in Bildern fest.